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Schneidwerkzeuge und Zubehör

Der richtige Schnitt

Im Winter und Frühjahr gibt es im Garten viel zu schneiden – Stauden und Rosen, Hecken, Sträucher oder Bäume. Und die einzelnen Pflanzen benötigen unterschiedliche Behandlungen mit verschiedenen Schneidwerkzeugen. Doch was nutzt man wofür? Die richtige Auswahl ist oft schon die halbe Arbeit.

Für jeden Zweck gibt es die richtige Schere: Garten-, Rasenkanten- oder Heckenscheren, Baum- oder Astscheren. Die Einhand-Gartenscheren gehören zu den am häufigsten genutzten Scheidwerkzeugen. Sie kommen beispielsweise beim Rückschnitt von Blumen und Rosen zum Einsatz.

Mit einer Rasenschere pflegt man hauptsächlich Rasenkanten, aber auch Buchsbaum oder Sträucher lassen sich von ihr „in Form“ bringen. Rasenscheren sind als einfache Hand- oder Akkuscheren erhältlich. Letztere lassen sich teils per Teleskopstiel verlängern, so dass ein rückenschonendes Arbeiten möglich ist.

Für den Heckenschnitt kommen im Garten überwiegend Scheren mit Akku- oder Elektrobetrieb zum Einsatz. Hier gilt es Vorsicht zu wahren, denn die Messer entwickeln oft eine enorme Schneidkraft. Schnell lassen sich so schon einmal Kabel und Zaundrähte durchtrennen. Insbesondere Geräte mit Nachlaufzeit sind gefährlich. Deshalb sind vor allem Finger und Hände, aber auch die Beine zu schützen.

Astscheren nutzt man dagegen fürs „Grobe“ – also für dicke Zweige ab etwa 2 cm Durchmesser. Je nach Typ schneiden sie bis zu 5 cm dicke Äste durch.

Baumscheren sind etwas für die „Höhe“, das heißt sie lassen sich soweit verlängern, dass man für Arbeiten in der Baumkrone oder beim Schnitt hoher Hecken keine Leiter benötigt. Voraussetzung ist eine ausgefeilte Kraftübertragung, beispielsweise durch ein rollenübersetztes Seilsystem. So kappen sie selbst drei bis vier cm dicke Zweige in Höhen bis zu circa fünf Meter, mit Teleskopverlängerung sogar bis zu 6,50 Meter.

Für dickere Äste werden dann schon Gartensägen benötigt. Praktisch sind Garten-Klappsägen. Sie sind im geöffneten und geschlossenen Zustand dank Arretierung sicher in der Handhabung. Das Werkzeug hat eine Klinge mit zwei verschiedenen Zahnungen – eine Feinzahnung für trockenes, abgelagertes, hartes Holz sowie eine Grobzahnung für frische, feuchte Hölzer. Die Verwendung der Klingen ist einfach: Man schiebt einfach von „grob“ auf „fein“.

Warum schneiden?

Es gibt viele Gründe, Hecken, Bäume und Obstgehölze zu schneiden – sei es, um sie auszulichten, damit mehr Luft und Licht in die Baumkrone oder ins Strauchinnere gelangt. Sei es, um kranke und abgestorbene Triebe zu entfernen. Sei es, um schnell wachsende Bäume „im Zaum“ zu halten, damit sie nicht in den Himmel wachsen, oder um das Wachstum zu korrigieren. Ein gleichmäßiger Wuchs und eine angenehme Höhe erleichtern sowohl die Obsternte als auch Pflegemaßnahmen.

Der günstigste Zeitpunkt für den Winterschnitt liegt Anfang März, an frostfreien Tagen kurz vor dem Austrieb. Dann können Bäume und Sträucher die entstandenen Wunden schnell „verkraften“ und die entstandenen Wunden dauerhaft schließen. Sind die Schnittwunden größer als zwei cm, sollten sie mit einem Wundverschlussmittel versorgt werden, damit keine Krankheitserreger wie Pilze eindringen können.

Wohin mit dem Grün?

Die sperrigen Pflanzenreste und abgeschnittenen Zweige und Äste lassen sich zusammenbinden und dann dem Biomüll beilegen. Der „Abfall“ lässt sich aber auch zerkleinern und über die Kompostierung dem Nährstoffkreislauf im Garten wieder zuführen.

Gartenhäcksler verringern das Volumen des Gartenabfalls deutlich. Sogenannte Leisehäcksler arbeiten heutzutage relativ geräuscharm, sodass man sich neben der Gartenarbeit auch noch unterhalten kann.

Besonders kleinblättrige Pflanzen wie Buchsbaum oder Koniferen verursachen beim Schnitt lästige Grünschnipsel, die sich nur mühsam auflesen lassen. Abhilfe schafft bereits ein Bettlaken, dass man beim Schneiden unter die Pflanze legen kann. Eine stabile Schutz- und Sammelplane verträgt allerdings selbst dornigen Heckenschnitt. Und manche Hersteller bieten die Plane gleich mit praktischen Henkeln an den Ecken an, was einen einfachen Abtransport des Schnittguts möglich macht.

Gut geschützt

Sollen sperrige oder große Pflanzen geschnitten werden, sorgen spezielle Schneid-Handschuhe für einen sicheren Schutz. Stichfeste Materialien und eine verstärkte Innenhand bieten Stichschutz bei der Entsorgung dorniger Zweige. Enganliegende Bündchen verhindern ein Hängenbleiben im Strauch oder Baum. Zum Schutz vor Blessuren der Arme bei umfangreicheren Arbeiten gibt es zusätzlich einen Unterarm-Schnittschutz.

Ergonomische Aspekte

Gartenarbeit sollte so leicht wie möglich von der Hand gehen – auch Schnittarbeiten. Scharfe Schneiden und Sägeblätter bei Scheren und Sägen sorgen nicht nur für einen sauberen Schnitt, sondern minimieren auch die Belastung der Handgelenke. Ergonomisch geformte Griffe oder Stiele oder grifffreundliche Materialien schonen Rücken oder Gelenke.

Eine ergonomische Griffgestaltung sorgt zudem für eine gute Kraftübertragung und Schnitt-Ergebnisse.

Speziell für „zarte“ Frauenhände sind Scheren im Handel, die entweder kleiner konstruiert wurden oder sich bezüglich der Öffnungsweite verstellen lassen.

Einige Einhand-Baum-, Reb- und Gartenscheren verfügen beispielsweise über Schneidköpfe und ergonomische Eigenschaften, die sich dem Benutzer anpassen: ob Rechts- oder Linkshänder, ob Personen mit kleinen oder großen Händen. Um den Kraftaufwand zu reduzieren, den Bedienkomfort zu erhöhten und um Sehnenentzündungen vorzubeugen, sind die Schneidköpfe schräg gestellt. Andere Modelle sind außerdem mit einem Rollgriff versehen, wodurch das Schneiden noch komfortabler und effizienter wird.

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